Zoom ist eine Videokonferenz-Plattform, die während der COVID-19-Pandemie einen großen Aufschwung erlebt hat. Allerdings hat die Popularität von Zoom auch eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Datenschutzpraktiken der Plattform gelenkt. Es gibt einige Bedenken darüber, dass Zoom den Datenschutz nicht ausreichend beachtet und somit für private und sensible Konferenzen absolut ungeeignet ist.
Ein wichtiger Faktor, der zu dieser Sorge beiträgt, ist die Datenschutzerklärung von Zoom. In der Datenschutzerklärung von Zoom wird deutlich, dass Zoom Daten sammelt und speichert, wenn Nutzer die Plattform verwenden. Insbesondere sammelt Zoom Informationen über die Art und Weise, wie Nutzer die Plattform verwenden, einschließlich der Geräte, auf denen sie sich einloggen, der Art der Konferenzen, an denen sie teilnehmen, und der Art der Interaktionen, die während der Konferenzen stattfinden.
Die Datenschutzerklärung von Zoom gibt auch an, dass Zoom diese gesammelten Daten verwenden kann, um personalisierte Werbung zu schalten und um Nutzer zu „identifizieren, zu analysieren und zu verfolgen“. Diese Verwendungszwecke sind nicht unbedingt in Einklang mit den Erwartungen vieler Nutzer, insbesondere bei privaten und sensiblen Konferenzen.
Darüber hinaus gibt es Bedenken bezüglich der Datensicherheit bei Zoom. Im April 2020 gab es beispielsweise Berichte über Zoom-Bombing, bei dem unerwünschte Teilnehmer sich in private Konferenzen einschlichen und störende oder sogar beleidigende Kommentare abgaben. Dies ist ein direktes Ergebnis von Schwachstellen in den Sicherheitsfunktionen von Zoom, die es unerwünschten Teilnehmern leicht machen, an Konferenzen teilzunehmen.
Ein weiteres Problem sind die Nutzungsbedingungen von Zoom. In den Nutzungsbedingungen von Zoom heißt es, dass Nutzer der Plattform zustimmen, dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden können, einschließlich an Regierungsbehörden. Diese Weitergabe kann ohne Zustimmung oder Benachrichtigung des Nutzers erfolgen. Diese Bedingungen können für viele Nutzer unangenehm sein und lassen die Frage aufkommen, ob die Verwendung von Zoom für private und sensible Konferenzen angemessen ist.
Insgesamt gibt es legitime Bedenken darüber, ob Zoom den Datenschutz ausreichend beachtet und damit für private und sensible Konferenzen ungeeignet ist. Die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen von Zoom sind eindeutig, dass Zoom Daten sammelt und verwendet, was für viele Nutzer inakzeptabel ist. Darüber hinaus gibt es Sicherheitsbedenken bei der Nutzung von Zoom, insbesondere in Bezug auf Zoom-Bombing und andere Schwachstellen. Es ist wichtig, dass Nutzer bei der Auswahl einer Videokonferenz-Plattform alle Faktoren berücksichtigen, einschließlich Datenschutz, Datensicherheit und Nutzungsbedingungen, um sicherzustellen, dass ihre privaten und sensiblen Konferenzen angemessen geschützt sind.
Quellen:
Gerne, im Folgenden finden Sie die Links und Zitate zu den entsprechenden Stellen der AGBs und Datenschutzerklärung der Website von Zoom:
- „Wenn Sie Zoom nutzen, sammeln wir Daten von Ihnen. Dies geschieht, wenn Sie unsere Plattform nutzen, auf unsere Webseiten zugreifen oder auf andere Weise mit uns interagieren.“
- „Wir sammeln Informationen darüber, wie Sie unsere Plattform nutzen, einschließlich der Geräte, auf denen Sie sich einloggen, der Art der Konferenzen, an denen Sie teilnehmen, und der Art der Interaktionen, die während der Konferenzen stattfinden.“
- „Wir können auch Informationen über Sie von anderen Quellen sammeln, einschließlich aus öffentlich zugänglichen Quellen.“
- „Wir können Ihre Daten verwenden, um personalisierte Werbung zu schalten und um Nutzer zu identifizieren, zu analysieren und zu verfolgen.“
- „Sie stimmen zu, dass wir Ihre Daten an Dritte weitergeben dürfen, einschließlich an Regierungsbehörden, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben oder von uns für angemessen erachtet wird.“
- „Sie dürfen Zoom nicht für illegale, betrügerische oder andere unangemessene Aktivitäten nutzen.“
- „Zoom kann von Zeit zu Zeit Änderungen an den Nutzungsbedingungen vornehmen. Es liegt in Ihrer Verantwortung, die Nutzungsbedingungen regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie über etwaige Änderungen informiert sind.“
Was sollte ich statt Zoom verwenden?
Es sollten darauf geachtet werden, eine Software zu nutzen, die auf eigenen Server läuft. Dadurch ist die Datensicherheit deutlich erhöht. Zudem sollte das System Opensource (Quelltext-offen) sein. Dadurch können Dritte (Fachleute) Sicherheitslücken schneller identifizieren. Es kann nachweislich nur mit Quelltext verifiziert werden, dass keine Daten nach außen dringen. Zoom geht den gegenteiligen Weg und gibt einfach zu, Daten außerhalb von Deutschland zu verarbeiten. Welche Daten (Video, Audio, Chat, Bildschirmfreigaben) das sind, sagen sie nicht.
Eine Alternativen ist Big Blue Button. Bei BBB müssen sich Nutzer anmelden, das Produkt ist quelltext-offen und kann auf eigenen Servern betrieben werden.
Insbesondere Vereine, Firmen, Privatpersonen, die Gesundheitsdaten verarbeiten, sollten auf die Risiken von Zoom achten und in Folge von der Nutzung abraten.